Rückenschmerzen gelten als Volkskrankheit. Viele Menschen leiden immer wieder unter Schmerzen zwischen den Schulterblättern, Schmerzen im mittleren Rücken oder Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Ausgelöst werden können diese Probleme durch Bewegungsmangel, falsche Belastungen oder Stress. Hier erfahren Sie, was Sie unternehmen können, damit Ihr Rücken gesund und fit bleibt – und Sie Ihren Alltag ohne Schmerzen meistern können.
Warum ist ein gesunder Rücken so wichtig?
Der Rücken hat so einiges zu tragen. Denn nicht nur Kopf und Körpergewicht lasten auf Schultern, Nacken und Wirbelsäule, auch seelischer Ballast kann Folgen für den Rücken haben. Neben Bewegungsmangel und Fehlbelastungen kann deshalb auch Stress zu Beschwerden führen.
Rückenschmerzen können die Lebensqualität nachhaltig beeinflussen. Viele Menschen ziehen sich bei langanhaltenden oder ständig wiederkehrenden Schmerzen zurück, verfallen in eine Schonhaltung und vermeiden jede Bewegung. Passivität kann Rückenprobleme allerdings noch weiter verschlimmern. Bewegung und angepasste Belastungen dagegen sind gut für den Rücken.
Wer sich fit hält und seinem Körper etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt, kann also aktiv Rückenschmerzen vorbeugen und entgegenwirken.
Ursachen von Rückenschmerzen
Wer sich zu wenig bewegt oder zu lange in einer Stellung verharrt, kann als Folge unter Verspannungen und Rückenschmerzen leiden. Denn Bewegungsmangel schwächt die Muskulatur. Außerdem werden Bandscheiben und Gelenke schlechter versorgt.
Egal ob auf der Arbeit oder in der Freizeit, Fehlbelastungen sind ein Risiko für die Rückengesundheit. Dazu gehören zum Beispiel falsches Heben, monotone Bewegungen, Zwangshaltungen oder Erschütterungen.
Auch psychische Belastungen können Rückenschmerzen auslösen. Verspannungen können durch Stress, Streit und Konflikte mit anderen Menschen oder durch Überforderung begünstigt werden.
Die Erkrankung, auch Knochenschwund genannt, führt zu einer Reduzierung der Knochendichte, wodurch die Wirbelkörper brüchiger und anfälliger für Verletzungen werden. Osteoporose kann zu schmerzhaften Wirbelbrüchen und Haltungsschäden führen. Frauen sind besonders von Osteoporose betroffen.
Wenn eine Bandscheibe zwischen den Wirbeln hervortritt und auf Nerven drückt, kann dies zu starken Rückenschmerzen führen. Häufig strahlen diese Schmerzen in Beine oder Arme aus, je nachdem, welche Nerven betroffen sind.
Ein Unfall, ein Sturz oder plötzliche, starke Belastungen können zu Verletzungen der Wirbelsäule führen. Bei einem Schleudertrauma kommt es beispielsweise durch eine ruckartige Bewegung der Halswirbelsäule zu Schmerzen und Verspannungen.
In seltenen Fällen können Tumoren in der Wirbelsäule oder im Rückenbereich Rückenschmerzen verursachen, besonders wenn sie auf benachbarte Nerven oder Strukturen drücken. Dies kann bei primären Krebserkrankungen oder bei Metastasen von Krebs aus anderen Organen der Fall sein.
Auch schwangere Frauen klagen häufiger über Rückenschmerzen – Ursachen können hierbei die Belastung durch die Schwangerschaft und Lockerungen der Sehnen und Gelenke durch Hormone sein.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, wie beispielsweise Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) oder Koliken bei Gallensteinen, können sich für einige Menschen wie Rückenschmerzen anfühlen. Es kann auch vorkommen, dass diese Schmerzen über die Bauchregion in den Rücken ausstrahlen.
Schnelle Hilfe bei Rückenschmerzen
Rückenschmerzen können in viele Fällen mit einigen gezielten Maßnahmen schnell gelindert und die Beweglichkeit wiederhergestellt werden. Hier sind vier einfache, aber effektive Tipps, die Ihnen helfen, Ihren Rücken wieder auf Vordermann zu bringen.
- Bewegung statt Schonhaltung:
Auch wenn es verlockend scheint, sich hinzulegen, ist es besser, sanfte Bewegungen wie Gehen oder leichte Dehnübungen gegen den Schmerz zu absolvieren. Denn Schonhaltungen können die Muskulatur zusätzlich verkrampfen und den Heilungsprozess verlängern. - Die richtige Haltung einnehmen:
Achten Sie darauf, während des Sitzens oder Stehens eine aufrechte Haltung einzunehmen. Ihr Rücken sollte gerade sein, die Schultern entspannt und das Gewicht gleichmäßig verteilt. Eine ergonomische Sitzposition kann die Belastung des Rückens erheblich reduzieren. - Wärme für die Muskulatur:
Eine warme Kompresse oder ein warmes Bad kann die verspannten Muskeln lockern und Schmerzen lindern. Wärme fördert die Durchblutung und hilft, die Muskulatur zu entspannen. - Leichte Dehnübungen:
Eine sanfte Dehnung der Rückenmuskulatur kann helfen, Verspannungen zu lösen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu schnell oder zu stark dehnen – langsame, kontrollierte Bewegungen sind wichtig, um den Rücken nicht weiter zu belasten.
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Wann muss man mit Rückenschmerzen zum Arzt?
Halten Schmerzen mehrere Tage an oder sind Gefühlsstörungen oder gar Taubheit und/oder Lähmungen der Beine beteiligt, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Auch wenn Sie einen Unfall hatten, die Schmerzen zusammen mit Fieber auftreten oder Sie Zeichen einer Inkontinenz bemerken, ist ein Arztbesuch Pflicht. Wenn Sie ein Schmerztagebuch führen, kann das bei der Diagnose helfen. Notieren Sie:
- Wann treten die Schmerzen auf?
- Handelt es sich eher um ein Pulsieren, Pochen oder Stechen?
- Werden die Schmerzen bei Bewegung besser oder stärker?
- Sind weitere Körperregionen betroffen? Wenn ja, welche?
- Wie lange bestehen die Schmerzen schon? Treten sie immer wieder auf?
- Wie stark sind Ihre Schmerzen?
Erkrankungen des Rückens
Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochendichte stetig abnimmt, wodurch die Knochen zunehmend brüchiger und anfälliger für Frakturen werden. Besonders betroffen sind die Wirbelkörper der Wirbelsäule, die bei dieser Erkrankung schnell an Stabilität verlieren. Ein Bruch eines Wirbels aufgrund von Osteoporose kann starke Schmerzen verursachen und die Körperhaltung verändern. Davon sind ältere Menschen, insbesondere Frauen nach der Menopause, häufig betroffen.
Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe zwischen den Wirbeln aus seiner normalen Position heraustritt und auf Nerven in der Umgebung drückt. Dieser Druck kann zu starken Rückenschmerzen und in vielen Fällen auch zu ausstrahlenden Schmerzen in Arme oder Beine führen, je nachdem, welcher Nerv betroffen ist. Ein Bandscheibenvorfall tritt oft nach schwerem Heben, ungeschickten Bewegungen oder durch Abnutzung auf.
Der Ischiasnerv ist der längste Nerv im Körper und verläuft vom unteren Rücken bis in die Beine. Ist er gereizt, entzündet oder eingeklemmt, kommt es zu starken Schmerzen, die oft im unteren Rücken beginnen und bis ins Bein ausstrahlen. Probleme mit dem Ischias können infolge eines Bandscheibenvorfalls auftreten.
Der Hexenschuss ist eine akute schmerzhafte Verspannung im unteren Rücken, die meist durch eine plötzliche Bewegung oder eine Fehlhaltung ausgelöst wird. Dabei verkrampfen die Muskeln im Bereich der Lendenwirbelsäule, was zu extremen, stechenden Schmerzen führt. Oft kann die betroffene Person sich nur schwer bewegen oder sich nicht richtig aufrichten.
Diese degenerative Gelenkerkrankung betrifft die Facettengelenke, welche die zum Rücken gelegenen Wirbelbögen miteinander verbinden, und führt zu einem Abbau des Knorpels. Reiben die Knochen aneinander, führt das zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Arthrose kann durch langjährige Belastungen, Übergewicht oder auch altersbedingte Abnutzung entstehen. Die Symptome beinhalten chronische Rückenschmerzen, die besonders bei längerem Sitzen oder Stehen zunehmen.
Bei der Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des Kanals, der das Rückenmark umgibt. Diese Verengung kann durch altersbedingte Veränderungen, Verschleiß oder durch Bandscheibenvorfälle entstehen. Eine Spinalkanalstenose kann zu einer Einschränkung der Mobilität und in schweren Fällen zu neurologischen Ausfällen führen.
Bewegung gegen den Schmerz: Trainieren mit der Audi BKK
Bei akuten Beschwerden zu Schmerzmitteln zu greifen, kann zwar kurzfristig Linderung verschaffen, ist aber auf lange Sicht nicht ratsam. Doch was hilft bei Rückenschmerzen? Bewegung und sportliche Übungen bei Rückenschmerzen können helfen, den Rücken zu entlasten und Beschwerden langfristig loszuwerden. Wichtig: Wenden Sie sich bei Erkrankungen des Rückens zunächst an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Ein guter Anfang ist mehr Bewegung im Alltag – lassen Sie zum Beispiel das Auto stehen und gehen Sie einige Strecken zu Fuß oder fahren mit dem Rad. Der nächste Schritt ist, regelmäßig Sport zu treiben. Denn wer regelmäßig trainiert, verbessert nicht nur seine Fitness, sondern stärkt auch seinen Rücken – damit Schmerzen gar nicht erst entstehen. Sport beugt Verspannungen vor, kräftigt die Muskulatur und sorgt für eine gute Körperhaltung.
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Übungen bei Rückenschmerzen
Katze-Kuh
Kommen Sie in den Vierfüßlerstand und wechseln Sie zwischen der „Kuh"-Position (Bauch nach unten, Kopf und Steißbein nach oben) und der „Katzen"-Position (Rücken rund, Kopf und Steißbein nach unten). Diese fließende Bewegung mobilisiert die Wirbelsäule und lockert den Rücken. Wiederholen Sie die Übung 8 bis 10 Mal mit einem ruhigen Atemrhythmus.


Brücke
Legen Sie sich auf den Rücken, winkeln Sie die Beine an und stellen Sie die Füße hüftbreit auf. Heben Sie das Becken, spannen Sie Gesäß und Bauch an, bis der Körper eine gerade Linie bildet. Halten Sie die Position kurz und senken Sie das Becken wieder ab. Wiederholen Sie die Übung 10 bis 12 Mal.
Knie zur Brust
Legen Sie sich auf den Rücken und ziehen Sie abwechselnd ein Knie zur Brust, während das andere Bein ausgestreckt bleibt. Halten Sie das Knie sanft für 20 bis 30 Sekunden und wechseln Sie dann das Bein. Diese Übung dehnt den unteren Rücken und löst Verspannungen.


Superman
Legen Sie sich auf den Bauch und heben Sie gleichzeitig Arme und Beine leicht vom Boden ab, als würden Sie fliegen. Halten Sie die Position für 2 bis 3 Sekunden und senken Sie die Gliedmaßen dann wieder ab. Wiederholen Sie die Übung 8 bis 10 Mal zur Stärkung der Rückenmuskulatur.
Kindspose
Setzen Sie sich auf die Fersen, strecken Sie die Arme nach vorne und senken Sie die Stirn zum Boden. Atmen Sie tief ein und aus, um die Wirbelsäule zu dehnen und den Rücken zu entspannen. Halten Sie die Position für 30 bis 60 Sekunden.


Wirbelsäulenrotation im Sitzen
Setzen Sie sich mit gestreckten Beinen hin, beugen Sie das rechte Bein und stellen Sie den Fuß flach auf. Drehen Sie den Oberkörper nach rechts und legen Sie den linken Ellbogen außen am rechten Oberschenkel ab. Halten Sie die Drehung für 20 bis 30 Sekunden und wiederholen Sie es auf der anderen Seite.
FAQ - Häufige Fragen zum Thema Rückenschmerzen
Während der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper. Das zunehmende Körpergewicht, insbesondere durch das wachsende Baby, belastet die Wirbelsäule und verschiebt den Körperschwerpunkt nach vorn. Zudem verändert sich der Hormonhaushalt: Das Hormon Relaxin sorgt dafür, dass sich das Bindegewebe und die Gelenke lockern. Diese Veränderungen können die Stabilität der Wirbelsäule zusätzlich beeinträchtigen und Schmerzen im unteren Rückenbereich verursachen. Eine Fehlhaltung durch das Vorbeugen des Oberkörpers oder eine ungünstige Belastung beim Stehen oder Sitzen verstärken diese Beschwerden oft.
Ja, Magenbeschwerden können sich in manchen Fällen tatsächlich wie Rückenschmerzen anfühlen oder sogar zu Rückenschmerzen führen. Zum Beispiel können Magenbeschwerden wie Sodbrennen Schmerzen im Oberbauch auslösen, die bis in den Rücken ausstrahlen. Auch Erkrankungen wie Gastritis – eine Magenschleimhautentzündung – können Schmerzen verursachen, die in den Rücken ziehen. Ein weiterer möglicher Zusammenhang besteht bei Magen-Darm-Problemen, bei denen auch Verspannungen im Rücken auftreten können, da die Bauchmuskulatur und die Rückenmuskulatur eng miteinander verbunden sind.
Gallensteine verursachen typischerweise starke, wellenartige Schmerzen im Oberbauch, die in einigen Fällen auch in den Rücken ausstrahlen können. Besonders häufig ist der Rückenbereich betroffen, der zwischen den Schulterblättern liegt. Wenn sich ein Gallenstein in den Gallengang bewegt und diesen blockiert, können sich sehr starke Schmerzen entwickeln, die sowohl im Bauch als auch im Rücken zu spüren sind. In schweren Fällen kann die Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) zu anhaltenden Rückenschmerzen führen, die eine medizinische Behandlung erfordern.
Eine schlechte Körperhaltung – wie das ständige Sitzen mit gekrümmtem Rücken oder das Stehen mit einem Hohlkreuz – kann langfristig zu muskulären Verspannungen und Fehlbelastungen der Wirbelsäule führen. Diese Fehlhaltungen belasten bestimmte Bereiche der Wirbelsäule stärker, was zu chronischen Rückenschmerzen führen kann. Besonders in Büroberufen, in denen viele Stunden am Schreibtisch verbracht werden, ist eine ergonomische Haltung entscheidend, um Rückenbeschwerden vorzubeugen oder zu lindern. Ein aktiver Lebensstil und regelmäßige Pausen zur Mobilisierung des Körpers sind ebenfalls wichtige Präventionsmaßnahmen.
Stress ist ein häufiger Auslöser von Rückenschmerzen. Durch anhaltende psychische Belastung verspannen sich die Muskeln im Rückenbereich, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich. Diese Verspannungen können zu Schmerzen führen, die sich durch den gesamten Rücken ziehen. Zudem kann Stress die Wahrnehmung von Schmerzen verstärken, was die Beschwerden weiter verschärft. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder gezielte Atemübungen können helfen, die muskulären Verspannungen zu lösen und die Rückenschmerzen zu lindern.