Selbstbestimmte Gesundheitsvorsorge ist entscheidend, insbesondere wenn es um die Früherkennung von Brustkrebs geht. Damit Sie für sich gute Entscheidungen treffen können, haben wir hier für Sie umfassende Informationen zum Krankheitsbild zusammengetragen. Erfahren Sie mehr über Brustkrebsvorsorge: über Brustkrebs-Anzeichen, die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, ab wann eine Mammographie sinnvoll ist und welche Therapie bei Brustkrebs erfolgt.
Was ist ein Mammakarzinom?
Definition
Der Brustkrebs, in der Fachsprache als „Mammakarzinom“ bezeichnet, ist eine Krebsart, die in der Brustdrüse entsteht. Dort können Zellen plötzlich beginnen, unkontrolliert zu wachsen und einen Tumor (Geschwulst) zu bilden. Dieser kann gut- oder bösartig sein. Gutartige Tumore wachsen abgegrenzt zum umliegenden Gewebe und bilden keine Metastasen (Tumorabsiedlungen). Wächst der Brusttumor jedoch in umliegendes Gewebe hinein und schädigt es, spricht man von einem bösartigen Tumor: dem Mammakarzinom, Brustkrebs. Um festzustellen, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist, wird eine Gewebeprobe entnommen und untersucht.
Brustkrebs und seine Stadien
Die Brustkrebserkrankung lässt sich in unterschiedliche Stadien einteilen. Zunächst ermitteln Ärztinnen und Ärzte das genaue Stadium des Mammakarzinoms, um die Therapie zu planen und Heilungschancen zu ermitteln. Es wird untersucht, wie groß der Tumor ist, ob er Lymphknoten befallen hat und ob es Metastasen gibt. Diese Befunde lassen sich mit der sogenannten TNM-Klassifikation angeben.
Die Häufigkeit von Brustkrebs
Jede Frau hofft – ob bei der Selbstuntersuchung der Brust oder beim Besuch in der gynäkologischen Praxis –, dass ihre Brust keine Auffälligkeiten zeigt. Die Sorge ist nur zu verständlich, denn das Mammakarzinom ist tatsächlich die häufigste Krebsart bei Frauen. In Deutschland erhalten jährlich 70.500 Frauen die Diagnose Brustkrebs. Es erkrankt also etwa jede achte Frau in ihrem Leben an Brustkrebs.
- Ältere Frauen sind häufiger von Brustkrebs betroffen als jüngere. Eine von sechs Frauen aber ist jünger als 50 Jahre, wenn sie an Brustkrebs erkrankt.
- Auch Männer können Brustkrebs bekommen, allerdings deutlich seltener als Frauen – rund 700 Betroffene gibt es jährlich in Deutschland.
- Die Brustkrebs-Früherkennung ist und bleibt im Kampf gegen Krebs extrem wichtig: Denn je eher ein Mammakarzinom entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen.
Wie entsteht Brustkrebs?
Wissenschaftlich ist die Entstehungsweise von Brustkrebs mittlerweile sehr gut untersucht. Trotzdem kann das individuelle Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, nur eingeschränkt vorhergesagt werden. Allerdings gibt es bestimmte Lebensumstände, die bei der Entstehung eines Mammakarzinoms eine Rolle spielen können. Einige dieser Risikofaktoren können wir selbst beeinflussen.
Ursachen und Risikofaktoren für Brustkrebs
- Das Alter: Ab 50 Jahren steigt das Risiko an.
- Fälle von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie, zum Beispiel Mutter, Schwester, Tochter, selten Vater oder Bruder.
- Erbliche Veranlagung
- Hormone: Sie beeinflussen das Risiko für Brustkrebs. Relevant können zum Beispiel eine sehr früh einsetzende Regelblutung sein, eine späte Menopause, keine oder eine späte Schwangerschaft oder auch eine mehrjährige Hormonersatztherapie in den Wechseljahren.
- Dichtes Brustgewebe: Es enthält weniger Fettgewebe und mehr Drüsen- und Bindegewebe.
- Eine Strahlentherapie des Brustkorbs: Diese erhöht das Risiko an Brustkrebs zu erkranken.
- Alkohol und Rauchen: Beides fördert das Risiko an Krebs zu erkranken.
- Ernährung und Lebensstil : Übergewichtige Frauen erhalten häufiger die Diagnose Brustkrebs als schlanke. Aber auch Untergewicht (BMI unter 18,5) ist ein Risikofaktor für Brustkrebs.
Brustkrebssymptome bei der Frau
Für Brustkrebs gibt es Anzeichen. Allerdings haben erkrankte Frauen in einem frühen Stadium keine Beschwerden und verspüren keine Schmerzen. Einige Zeichen und Symptome jedoch können auf ein Mammakarzinom hinweisen.
Wenn Sie einen Verdacht auf Brustkrebs haben oder sich Sorgen machen, wenn Sie eine Veränderung der Brust bei sich entdecken, wenden Sie sich zeitnah an Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen.
Mammakarzinom – Symptome
- Anzeichen für Entzündungen: Schwellungen und/oder Rötungen der Haut
- Flüssigkeit, die aus der Brustwarze austritt: Aus der Brustwarze fließt eine klare oder blutige Flüssigkeit.
- Lymphknoten vergrößern sich: Die Lymphknoten im Bereich der Achsel und/oder des Schlüsselbeins sind angeschwollen.
- In der Brust gibt es Verhärtungen oder Verdickungen: Ein neuer fester Knoten ist zu tasten, der sich anders anfühlt als das restliche Gewebe.
- Die Haut der Brust oder Brustwarze verändert sich: Sie juckt, schuppt sich, nässt und/oder wölbt sich nach innen, ist verdickt und es sind größere, eingezogene Poren zu sehen.
- Die Brust ändert ihre Form und/oder Größe: Die Brüste unterscheiden sich nun voneinander.
Brustkrebs vorbeugen
Mit einer gesunden Lebensführung können Sie Brustkrebserkrankungen am besten vorbeugen. Dazu gehört auch, Risikofaktoren zu vermeiden, die Sie selbst beeinflussen können, wie beispielsweise auf das Rauchen zu verzichten, nur in Maßen Alkohol zu trinken, sich ausgewogen zu ernähren und regelmäßig zu bewegen.
Darüber hinaus gibt es ein Programm zur Vorsorge bei Brustkrebs. Es hilft dabei, den Krebs so früh wie möglich zu entdecken. Denn es gilt: Je eher ein Karzinom in der Brust entdeckt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung.
Krebsvorsorge für die Brust
Es gibt unterschiedliche Methoden, ein Mammakarzinom früh zu entdecken bzw. einen bösartigen Tumor auszuschließen.
Brustkrebs-Früherkennung
Die Brustkrebsvorsorge – ab wann ist sie sinnvoll? Viele Frauen stellen sich diese Frage, gerade in jungen Jahren. Generell ist es wichtig zu wissen, dass die Teilnahme an den regelmäßigen Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen freiwillig ist. Die Kosten für diese Untersuchungen werden von der Audi BKK übernommen. Wie oft und wie die Brüste untersucht werden, ist altersabhängig.
Die Brustuntersuchung beim Frauenarzt bzw. bei der Frauenärztin: Ab 30 Jahren tastet Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt einmal im Jahr Ihre Brüste und die Lymphknoten in den Achselhöhlen ab. Dabei wird genau auf die Größe, Form und auf mögliche Verhärtungen in der Brust und der Brustwarzen geachtet. Ist die Haut auffällig, tritt Flüssigkeit aus der Brustwarze aus? Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, ob Sie Schmerzen oder Schwellungen beobachtet haben.
In der Altersspanne zwischen 50 und 75 Jahren können Sie neben der jährlichen Tastuntersuchung alle zwei Jahre zum Mammographie-Screening gehen. Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust – die Kosten trägt Ihre Audi BKK. Sie werden dazu per Brief eingeladen.
Die Brust selbst abtasten: Fachleute empfehlen, die Brust regelmäßig selbst abzutasten. Es kann dabei helfen, ein Gespür für die eigene Brust zu entwickeln und Veränderungen zu bemerken. Die Selbstuntersuchung ersetzt jedoch nicht die anderen Vorsorgeuntersuchungen. Sie können sich von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt im Rahmen der gesetzlichen Brustkrebs-Früherkennung erläutern lassen, wie Sie sich selbst richtig abtasten.
Mammographie - ab wann ist sie sinnvoll?
Die Mammographie – das Röntgen der Brust – ist zurzeit die beste Methode, um Auffälligkeiten in der Brust zu erkennen und zu untersuchen. Die Mammographie dient der Früherkennung und zur Abklärung von auffälligen Symptomen. Im Rahmen des Früherkennungsprogramms wird das Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 75 Jahren empfohlen – die Kosten für die Untersuchung trägt die Audi BKK.
Sollten Sie einen auffälligen Tastbefund haben, übernehmen wir die Kosten der Mammographie selbstverständlich auch außerhalb des Screenings.
Wenn Sie einen auffälligen Befund bei der Mammographie haben, werden Sie weiter untersucht, um den Verdacht auf Brustkrebs zu widerlegen oder zu erhärten.
Ab wann ist ein Ultraschall der Brust sinnvoll?
Der Brustultraschall wird oft mit der Mammographie kombiniert, um eine genauere Diagnose zu stellen. Diese Untersuchung ist bei jungen Frauen und bei Frauen mit dichtem Brustgewebe hilfreich, da der Brustultraschall hier oft empfindlicher ist als die Mammographie. Der Brustultraschall ist eine bedeutende Methode zur Früherkennung von Brustkrebs.
Ihre Audi BKK Vorteile zur Brustkrebs-Vorsorge
Behandlung – die Therapie bei einem Mammakarzinom
Für Frauen mit Brustkrebs gibt es unterschiedliche und hochwirksame Behandlungsmöglichkeiten. Welche davon für Sie infrage kommen, hängt von Ihrem persönlichen Krankheitsbild ab – und von ihren eigenen Erwartungen und Wünschen. Die Behandlung in einem zertifizierten Brustkrebszentrum erhöht die Chancen auf eine wirksame Behandlung.
Eine Operation kommt für Patientinnen mit frühem, örtlich begrenztem Brustkrebs infrage. Sie wird häufig ergänzt mit einer Medikamenten- oder Strahlentherapie.
Je nachdem, welche Operation die richtige ist und welches Rückfallrisiko besteht, erhalten Frauen mit frühem Brustkrebs eine Bestrahlung. Es gibt noch weitere unterschiedliche Gründe, die eine Strahlentherapie sinnvoll machen.
Die Therapie sorgt dafür, dass die Bildung oder Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen auf das Krebsgeschehen blockiert wird. Der Effekt: Hormonempfindliche Tumorzellen werden am Wachstum gehindert. Ziel ist es, das Risiko für einen Rückfall zu senken oder ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Je nach Krankheitssituation erhalten Patientinnen mit frühem Brustkrebs vor oder nach der OP zusätzlich eine Chemotherapie. Auch bei fortgeschrittenem Brustkrebs kann eine Chemo sinnvoll sein.
Spezielle Medikamente sorgen dafür, dass Vorgänge in Krebszellen, die für ihr Wachstum biologisch wichtig sind, unterbrochen werden. Sie wirken nur bei Frauen, deren Brustkrebszellen bestimmte biologische Zielstrukturen aufweisen, die vor der Behandlung identifiziert werden müssen.
Brustkrebs und Heilungschancen
Rechtzeitig erkannt und nach den Leitlinien behandelt, sind die meisten Brustkrebserkrankungen heilbar. Die gute Nachricht: Es sterben immer weniger Betroffene daran, obwohl immer mehr Frauen am Mammakarzinom erkranken. Wichtig für die dauerhafte Heilung ist, dass der Tumor komplett zerstört wird. Dies gelingt am besten, wenn er früh diagnostiziert wird und keine Metastasen im Körper vorhanden sind.
Brustkrebs – Metastasen
Tumorzellen können durch die Lymphgefäße oder über das Blut in andere Organe wandern und sich dort vermehren: Es wachsen Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen. Brustkrebszellen können sich in vielen Organen ansiedeln: Häufig sind Metastasen im Skelett, der Lunge und der Leber zu finden. Brustkrebs mit Metastasen wird meist mit Medikamenten behandelt, da sie im ganzen Körper wirken können.
FAQ - Häufige Fragen zum Thema Brustkrebs
Brustkrebs ist eine Krankheit, die sich unbehandelt im ganzen Körper ausbreitet und Metastasen (Tochtergeschwülste) bildet. Diese Ausbreitung führt unbehandelt früher oder später zum Tod. Eine nach den Leitlinien ausgerichtete Krebstherapie ist unerlässlich, um die persönliche Überlebenschance zu erhöhen. Die gute Nachricht: Die Überlebensraten haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert.
Es gibt keine generellen Verbote bei Brustkrebs. Was gut für Sie ist und die Heilung begünstigt, hängt von Ihrem persönlichen Krankheitsbild und Ihrer Therapie ab.
Zahlreiche Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung und Sport nicht nur vorbeugend wirken können, sondern auch die Prognose bei Brustkrebs verbessern.
Zur Diagnose von Brustkrebs gibt es im Wesentlichen drei Verfahren:
- die Mammographie
- die Ultraschalluntersuchung
- die Magnetresonanztomographie (MRT)
Zur Früherkennung von Brustkrebs ist nicht jedes Verfahren in jedem Alter gleich gut geeignet: Während für Frauen kurz vor und nach den Wechseljahren die Mammographie als effektivste Möglichkeit der Brustkrebs-Früherkennung gilt, wird bei jüngeren Frauen eher die Ultraschall- oder MRT-Untersuchung eingesetzt. Gibt es einen auffälligen Mammographie-Befund, ergänzen Ultraschall und MRT die Untersuchung – das gilt für Frauen in jedem Alter.
Eine gesunde Ernährung kann vor, während oder nach der Therapie die Heilung unterstützen. Sie ersetzt aber keine ärztliche Behandlung.
- Auf dem Speiseplan sollte stehen: Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, mageres Eiweiß und gesunde Fette und Öle. Rotes Fleisch oder stark verarbeitete Produkte wie Würste sollten selten verzehrt werden.
- Beeren, Nüsse, grünes Blattgemüse und Gewürze können helfen, Zellschäden zu minimieren und das Immunsystem zu stärken. Denn sie enthalten viele Antioxidantien.
- Lebensmittel mit Ballaststoffen wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst fördern die Verdauung.
- Wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß und Flüssigkeit. Es eignen sich Wasser, ungesüßte Kräutertees und verdünnte Säfte.
- Alkohol und Nikotin am besten meiden.