Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Aber: Früh erkannt liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent. Erfahren Sie hier mehr über die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen, darüber, wie Sie Darmkrebs vorbeugen können und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Definition von Darmkrebs
Darmkrebs umfasst Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und des Mastdarms (Rektumkarzinom), seltener auch des Dünndarms (Dünndarmkarzinom) und auch Krebserkrankungen im Bereich des Afters (Analkarzinom). Krebserkrankungen im Dick- und Mastdarm werden gesammelt auch als „kolorektale Karzinome“ bezeichnet. Darmkrebs wird – je nach Ausbreitung – in vier unterschiedliche Stadien unterteilt.
- Stadium I: Die Erkrankung beschränkt sich auf die Muskelschicht des Darms.
- Stadium II: Der Krebs hat die äußere Darmwandschicht erreicht oder auch angrenzendes Gewebe befallen.
- Stadium III: Es haben sich Absiedlungen von Krebszellen in den umliegenden Lymphknoten gebildet. Andere Organe sind nicht betroffen.
- Stadium IV: Der Darmkrebs hat gestreut und andere Organe befallen.
Darmkrebs-Häufigkeit bei Männern und Frauen
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland – Männer sind dabei etwas häufiger betroffen als Frauen. Laut Statistiken des Robert Koch-Instituts erkranken jährlich rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen an Darmkrebs.
Entstehung von Dickdarmkrebs
Krebs im Dickdarm entsteht häufig aus Darmpolypen oder sog. Adenomen. Diese pilzartigen Wucherungen der Darminnenwand sind gutartige Vorstufen von Darmkrebs, die sich, frühzeitig erkannt, leicht entfernen lassen. Passiert dies nicht, können die Wucherungen entarten und sich zu Krebszellen entwickeln.
Darmkrebs: Ab welchem Alter steigt das Risiko?
Darmkrebs wird hauptsächlich ab einem Alter von 50 Jahren beobachtet. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko kontinuierlich an: Das durchschnittliche Erkrankungsalter beträgt bei Frauen 75 Jahre und bei Männern 72 Jahre. Aber auch jüngere Menschen können an Darmkrebs erkranken. In den letzten Jahren ist ein Anstieg der Darmkrebserkrankungen auch bei Jüngeren zu beobachten.
Risikofaktoren für Darmkrebs
Die Ursachen und Entstehungswege von Darmkrebs sind wissenschaftlich sehr gut untersucht. Die Vorhersage eines individuellen Darmkrebsrisikos bleibt dennoch schwierig. Es gibt jedoch einige bekannte Faktoren, die das individuelle Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, erhöhen können.
- Vorkommen von Darmpolypen bei einem selbst oder bei nahen Verwandten
- Darmkrebs in der Familie
- Auftreten anderer Krebsarten, zum Beispiel Brust-, Haut- oder Gebärmutterkrebs
- Übergewicht und Bewegungsmangel
- Nikotinkonsum
- regelmäßiger Alkoholkonsum
- Vorhandensein bestimmter familiärer und erblicher Krebsrisikosyndrome (z. B. Lynch-Syndrom)
- chronische Entzündung der Darmschleimhaut (insbesondere Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)
Darmkrebs: Anzeichen & Symptome
Darmkrebs entwickelt sich manchmal über Jahre hinweg und bleibt oft unbemerkt. Dennoch gibt es Zeichen, auf die Sie achten sollten:
- Blut im Stuhl, erkennbar an einer roten oder schwarzen Verfärbung
- Ausscheiden von Blut, Schleim oder Stuhl bei Blähungen
- Blässe, konstante Müdigkeit, allgemeine Erschöpfung, Leistungsabfall und Gewichtsabnahme
- veränderter Stuhl, zum Beispiel abwechselnd Verstopfung und Durchfall
- wiederholte, krampfartige Bauchschmerzen, die länger als eine Woche andauern
- häufiger Stuhldrang und Ausscheiden von besonders übelriechendem Stuhl
- tastbare Verhärtungen im Bauchraum
Darmkrebs-Symptone abklären lassen
Wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich bemerken, sollten Sie dies von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abklären lassen. Nicht immer steckt hinter den Beschwerden eine ernsthafte Erkrankung. Ähnliche Symptome können auch bei anderen harmlosen Darmstörungen auftreten. Die Stuhl- und Darmuntersuchung (Koloskopie) kann Klarheit bringen.
Darmkrebs vorbeugen
Ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Ihr Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, minimieren. Die Audi BKK bietet Ihnen bereits ab 35 Jahren die Darmkrebsfrüherkennung mit „Care Diagnostica“ an. Den kostenlosen Stuhltest machen Sie einfach zu Hause – diskret, bequem und ohne Aufwand. Investieren Sie ein paar Minuten Zeit und geben Sie dem Darmkrebs keine Chance.
Zur Vorbeugung von Darmkrebs ist es zudem hilfreich, sich regelmäßig zu bewegen und Übergewicht zu vermeiden. Ernähren Sie sich gesund und achten Sie auf fettarme Nahrungsmittel, die vitamin- und ballaststoffreich sind – zum Beispiel Kartoffeln oder Getreideprodukte, Gemüse oder Obst. Verzichten Sie zudem auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
Ihr Audi BKK Vorteil zur Darmkrebs-Vorsorge
Vorsorge für Darmkrebs
Um Darmkrebs möglichst früh zu erkennen und die Heilungschancen zu steigern, ist eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin unerlässlich. Dies geschieht zum Beispiel mittels Stuhlproben oder einer Darmspiegelung – auch „Koloskopie“ genannt.
Was passiert bei einer Darmspiegelung?
Sie fragen sich: Koloskopie – was ist das? Die Darmspiegelung, auch „Koloskopie“ genannt, ist eine ambulante Untersuchung Ihres Darms. Sie wird in der Regel in einer Praxis für Gastroenterologie durchgeführt und dauert durchschnittlich 20 bis 30 Minuten. Zur Vorbereitung müssen Sie mehrstündig fasten und eine abführende Trinklösung einnehmen, um den Darm zu entleeren. Während der Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm mit einem flexiblen Schlauch, dem Koloskop, untersucht. Der Schlauch ist etwa fingerdick und biegsam und mit einer Lichtquelle und Kamera ausgestattet. Auffällige Wucherungen können sofort entfernt werden, um die Entwicklung von Krebsvorstufen zu verhindern. Die Untersuchung ist in der Regel schmerzfrei, kann jedoch als unangenehm empfunden werden. Auf Wunsch können Sie für die Untersuchung eine Kurznarkose oder ein Beruhigungsmittel erhalten. So müssen Sie nicht denken: Darmspiegelung, nie wieder! Denn die Vorteile überwiegen.
Ab wann zur Darmkrebsvorsorge (Darmspiegelung)?
Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren wird empfohlen, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Eine Wiederholungsuntersuchung kann nach 10 Jahren erfolgen. Ihre Audi BKK übernimmt die Kosten dieser Untersuchungen.
Nach der Darmspiegelung die Darmflora aufbauen
Im Allgemeinen können Sie nach einer Darmspiegelung essen und trinken, was Sie möchten. Wenn Sie vorsichtig sein wollen, können Sie leicht verdauliche und nicht blähende Speisen zu sich nehmen. So belasten Sie den Verdauungstrakt nicht unnötig.
Wo bekomme ich einen Stuhltest?
Ab einem Alter von 50 Jahren können Sie im Rahmen der gesetzlichen Regelung einen Stuhltest bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin sowie in Ihrer gynäkologischen oder urologischen Praxis durchführen lassen.
Wir bieten Ihnen im Rahmen unserer Zusatzleistung „CareDiagnostica“ an, bereits ab einem Alter von 35 Jahren einen Stuhltest machen zu lassen. Das Testset zur Darmkrebsfrüherkennung können Sie online bei unserem Partner Care Diagnostica bestellen. Sie wenden den Test einfach zuhause an und schicken die Probe ein. Nach der Auswertung erhalten Sie schriftlich die Ergebnisse und, wenn nötig, weitere Handlungsempfehlungen.
Wie alt darf eine Stuhlprobe sein?
Eine Stuhlprobe ist fünf Tage haltbar. Ihre Arztpraxis gibt an, wann sie abgegeben werden muss.
Heilungschancen: Darmkrebs behandeln
Menschen, bei denen Darmkrebs diagnostiziert wurde, haben verschiedene und sehr wirksame Möglichkeiten, sich behandeln zu lassen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird das Ausmaß der Erkrankung feststellen und die weiteren Behandlungsschritte planen. Die Behandlung in einem zertifizierten Darmkrebszentrum erhöht die Chancen auf einen Behandlungserfolg.
Operation
Eine besonders wichtige Behandlungsmethode bei Darmkrebs ist die Operation. Ziel des chirurgischen Eingriffs ist es, den Tumor zusammen mit den angrenzenden Lymphknoten und gegebenenfalls Metastasen vollständig zu entfernen, um eine Heilung zu ermöglichen. Je eher der Krebs erkannt wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten einer Operation.
Chemotherapie gegen Darmkrebs
Hauptziel der Chemotherapie ist es, eventuell nach der Operation im Körper verbliebene Krebszellen abzutöten. Bei der Chemotherapie werden Medikamente, sogenannte Zytostatika, eingesetzt, die das Wachstum der Krebszellen hemmen und sie zerstören. Die Zytostatika werden als Infusion oder in Tablettenform verabreicht und verteilen sich im ganzen Körper, um auch Tumorzellen zu erreichen, die sich bereits in andere Körperregionen ausgebreitet haben.
Darmkrebs mit Strahlentherapie bekämpfen
Bei der Strahlentherapie werden Krebszellen durch energiereiche Röntgenstrahlung zerstört. Im Gegensatz zur Chemotherapie, die im ganzen Körper wirkt, ist die Strahlentherapie ein lokal begrenztes Verfahren. Die Strahlen werden gezielt auf den Tumor gelenkt, um gesundes Gewebe möglichst zu schonen. Die Strahlentherapie kommt vor allem bei Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) zur Anwendung.
Darmkrebs: Heilungschancen
Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Im Frühstadium liegt die Heilungschance bei 90 Prozent. Je später der Krebs entdeckt wird, desto schlechter sind die Heilungschancen. Wenn im fortgeschrittenen Stadium (Stadium 4) keine Heilungschancen mehr bestehen, kann trotzdem eine Behandlung erfolgen und zur erheblichen Verlängerung der Lebenszeit und zur Erhöhung der Lebensqualität beitragen.
FAQ - Häufige Fragen zu Darmkrebs
Die Gesamtlänge des menschlichen Darms beträgt etwa sieben Meter. Die innere Dünndarmwand ist mit zahlreichen Ausstülpungen, den sogenannten Krypten, versehen. Die innere Oberfläche wird durch diese Ausstülpungen vervielfacht.
Die Heilungschancen sind umso größer, je früher Darmkrebs erkannt wird. In einem frühen Stadium der Erkrankung liegt die Chance auf Heilung bei 90 Prozent.
Eine Darmspiegelung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten.
Ja, eine Darmkrebsvorsorge ist über den Test von „CareDiagnostika“ möglich – eine Zusatzleistung, die die Audi BKK ihren Versicherten kostenlos anbietet.