Im Sommer zieht es uns nach draußen. Bei hohen Temperaturen genießen wir ein Eis im Park, den Freibadbesuch oder die Fahrradtour mit Freunden. Doch der Sommer hat eine Kehrseite: extreme Hitze mit hohen Lufttemperaturen ab 30 Grad Celsius. Bleibt es dann auch noch windstill und fallen selbst in der Nacht die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius, befinden wir uns mitten in einer Hitzewelle. Bleibt eine Abkühlung aus, wirkt sich das nachweislich auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus. Extreme Hitze ist ein ernstes Gesundheitsrisiko, das als Folge des Klimawandels immer häufiger auftreten wird – auch in Deutschland.
Hitzewellen sind Folge des Klimawandels
Fachleuten zufolge sind die Hitze-Sommer der vergangenen Jahre längst keine Sonderfälle mehr, sondern bestätigen einen Trend. Im Durchschnitt steigt die Jahresmitteltemperatur. Der Klimawandel sorgt also für wärmere Sommer. Expertinnen und Experten gehen sogar davon aus, dass das nur der Anfang war. Zukünftige Hitzewellen könnten noch länger dauern und intensiver werden.
Deshalb haben wir für Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Hitze und hitzebedingte Erkrankungen zusammengestellt und geben Ihnen konkrete Tipps, wie Sie Ihre Gesundheit schützen können.
Diese Folgen hat extreme Hitze für unseren Körper
Stark erhöhte Temperaturen haben einen großen Einfluss auf unseren Körper und unsere Organe. In unserer Übersicht erfahren Sie, welche Auswirkungen stark erhöhte Temperaturen auf Gehirn, Nieren, Herz, Lunge und eine Schwangerschaft haben können.

Gesundheitliche Beschwerden bei Hitze
Es gibt viele Arten, wie sich Hitze negativ auf Ihren Körper auswirken kann. Sollten Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome wahrnehmen, rufen Sie bitte sofort Ihre Hausärztin, Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefonnummer: 116 117) an.
- Erschöpfungsgefühle
- starke Blässe, aber auch starke Röte
- Kopfschmerzen
- steifer Nacken
- Übelkeit, Schwindel und/oder Erbrechen
- Kurzatmigkeit
- Unruhe
- Muskelschmerzen oder -krämpfe
- erhöhte Temperatur oder Fieber
- Infektionen (z. B. Blasenentzündung)
- Verstopfung
- übermäßig viel Schweiß oder überhaupt kein Schweiß
Erste Hilfe bei Hitzebeschwerden
Wenn Sie an Tagen mit extremer Hitze ein Krankheitsgefühl bei sich oder anderen Menschen beobachten, ist es wichtig, schnell zu handeln. Bei Hitzebeschwerden sollten Sie sich in einen kühlen Raum begeben und viel Wasser trinken. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht überanstrengen und regelmäßig Pausen einlegen. Falls die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, zögern Sie nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sollten Sie allein sein, informieren Sie eine Person Ihres Vertrauens, die Ihnen helfen kann.
Übersicht: Erkrankungen durch Hitze
Was ist das?
Exsikkose ist eine schwere Dehydration, die durch starken Flüssigkeitsverlust, z. B. durch starkes Schwitzen oder zu wenig trinken, entsteht.
Wie äußert sich das?
Symptome einer Exsikkose sind ein starkes Durstgefühl, trockene Haut und Schwindel. Es kann auch zu Verwirrtheit, Lethargie, Kopfschmerzen und Muskelkrämpfen kommen.
Was ist zu tun?
Betroffene sollten sofort Wasser in kleinen Schlucken trinken und sich in einen kühlen Raum begeben. Auch wasserhaltige Nahrung kann helfen. Wichtig ist zudem, dass der Körper schnell mit Mineralstoffen versorgt wird.
Was ist das?
Ein Sonnenstich ist eine Überhitzung des Gehirns durch direkte Sonneneinstrahlung. In schweren Fällen kann das zu einer Hirnschwellung führen.
Wie äußert sich das?
Symptome eines Sonnenstichs sind Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinsstörungen und Übelkeit mit Erbrechen.
Was ist zu tun?
Betroffene sollten sofort in den Schatten gehen und den Kopf mit kalten Umschlägen kühlen. Oberkörper und Kopf werden dabei leicht erhöht gelagert.
Was ist das?
Ein Hitzschlag ist eine lebensbedrohliche Überhitzung des Körpers. Durch den Wärmestau im Körper kann das Gehirn anschwellen und es kommt zu einem sogenannten Hirnödem.
Wie äußert sich das?
Betroffene weisen eine hohe Körpertemperatur auf und leiden unter Bewusstlosigkeit sowie Krämpfen. Ihre Haut fühlt sich heiß und trocken an und ist gerötet.
Was ist zu tun?
Rufen Sie den Rettungsdienst (112). Bringen Sie die betroffene Person an einen kühleren Ort und kühlen Sie den Körper zusätzlich mit feuchten Tüchern.
Was ist das?
Ein Hitzekollaps ist ein plötzlicher Kreislaufzusammenbruch, weil sich durch hohe Temperaturen der Blutdruck verändert.
Wie äußert sich das?
Betroffene leiden unter Schwindel, Übelkeit und kurzer Bewusstlosigkeit. Außerdem gehören Durst, trockene Schleimhäute sowie ein Schwächegefühl und kalter Schweiß zu den Symptomen.
Was ist zu tun?
Informieren Sie den Rettungsdienst (112). Betroffene sollten sich sofort in den Schatten legen und sich im Liegen ausruhen. Kühlen Sie den Körper und sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitszufuhr.
Was ist das?
Ein Hitzeausschlag ist eine Hautirritation durch hohe Temperaturen. Oftmals entsteht sie durch nicht atmungsaktive oder enge Kleidung. Diese verhindert das Verdunsten von Schweiß, der daraufhin die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verstopft.
Wie äußert sich das?
Ein Hitzeausschlag äußert sich durch Rötung und juckende Knötchen (Papeln) an den betroffenen Hautstellen.
Was ist zu tun?
Betroffene sollten luftige Kleidung tragen, häufig duschen und die betroffenen Bereiche trocken halten. Gegen den Juckreiz können von einer Ärztin oder Arzt verordnete Salben helfen.
Was ist das?
Eine Hitzeerschöpfung ist eine Überlastung des Körpers durch Hitze. Denn ist es heiß, schwitzen wir – das führt zu einem Flüssigkeitsverlust und einer Abnahme des Blutvolumens.
Wie äußert sich das?
Eine Hitzeerschöpfung äußert sich durch ein starkes Gefühl der Müdigkeit oder Erschöpfung, Kopfschmerzen und Übelkeit. Auch ein starker Durst, eine schwache Atmung, Appetitlosigkeit und Schwindel können auftreten. Die Körpertemperatur ist erhöht.
Was ist zu tun?
Betroffene sollten ausreichend Flüssigkeit trinken und sich ausruhen. Verbessert sich der Zustand nach einer Stunde nicht, kontaktieren Sie eine Ärztin oder einen Arzt.
Was ist das?
Als Hitzekrämpfe werden Muskelschmerzen und Krämpfe durch Hitze bezeichnet. Diese entstehen durch große Anstrengungen bei Hitze. Durch das Schwitzen kann es im Körper zu einem Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten (Mineralstoffen) kommen.
Wie äußert sich das?
Betroffene klagen nach intensiver körperlicher Aktivität über Muskelkrämpfe, vor allem in den Armen und Beinen.
Was ist zu tun?
Betroffene sollten sich in den Schatten setzen und Flüssigkeit zu sich nehmen. Die Schmerzen können auch durch eine Massage der betroffenen Muskeln gelindert werden.
Was ist das?
Hohe Temperaturen beeinflussen das Lymphsystem unseres Körpers. Das führt zu Flüssigkeitsansammlungen, die Gliedmaßen anschwellen lassen.
Wie äußert sich das?
Bei einem Hitzeödem wirken Knöchel und Füße, aber auch die Unterschenkel angeschwollen.
Was ist zu tun?
Normalerweise sollten die Ödeme von selbst abklingen, wenn sich der Körper an die Hitze gewöhnt hat. Helfen kann aber auch das Kühlen und Hochlagern der geschwollenen Körperpartien.
Warnungen vor extremer Hitze
Weil hohe Temperaturen im Sommer eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit darstellen, veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Sommer regelmäßig Hitzewarnungen. Für Sie ist das ein Signal, dass nun die Hitze zu einer ernsthaften Gefahr werden könnte. Die Warnungen des DWD basieren auf verschiedenen Kriterien wie beispielsweise der Hitze-Belastung am Tag und in der Nacht. Sie sind auf der Website des DWD unter www.hitzewarnungen.de einsehbar.
Extreme Hitze und Arzneimittel
Hohe Temperaturen haben nicht nur Auswirkungen auf unseren Körper, sondern auch auf Medikamente. Kurz vor Beginn des Sommers sollten Sie deshalb Ihre Arzneimittel auf Hitzeverträglichkeit prüfen.
Bestimmte Medikamente können beispielsweise Ihre Hitzetoleranz beeinträchtigen. Das betrifft:
- blutdrucksenkende Mittel wie Betarezeptorenblocker und Diuretika
- Benzodiazepine und Sedativa
- bestimmte Antidepressiva und Neuroleptika
Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob Ihre Medikamente bei Hitze ein Risiko darstellen können und was Sie beachten sollten.
Medikamente bei Hitze richtig lagern
Lagern Sie Ihre Arzneimittel an einem kühlen Ort, da hohe Temperaturen die Wirksamkeit und Zusammensetzung der Medikamente beeinträchtigen können.
- Arzneimittel, die über die Nieren oder die Leber ausgeschieden werden, könnten eine andere Wirkung entfalten, da diese Organe bei Hitze weniger gut durchblutet sind.
- Wirkstoffe in Pflaster-Form können bei Hitze anders aufgenommen werden, weil die Haut bei höheren Temperaturen besser durchblutet wird.
Darreichungsformen wie Zäpfchen können bei großer Hitze ihre Zusammensetzung verändern und nicht mehr richtig angewendet werden.
Hitze und Sport: Das sollten sie beachten
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Lassen Sie es ruhig angehen:
Denken Sie daran, dass hohe Temperaturen Ihr Training beeinflussen können. Bei Hitze sind Sie unter Umständen nicht so leistungsfähig wie an kühleren Tagen. Planen Sie deshalb an heißen Tagen weniger intensives Training ein. -
Trinken Sie ausreichend:
Stellen Sie sicher, dass Sie genug Flüssigkeit zu sich nehmen – am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Auch Saftschorlen können den Durst gut löschen. -
Nutzen Sie Erwärmungspausen:
Legen Sie regelmäßig Sportpausen ein – am besten im Schatten –, um sich abzukühlen. -
Schützen Sie sich vor Hitze und UV-Strahlung:
Tragen Sie leichte, helle Kleidung und verwenden Sie den passenden Sonnenschutz. Achten Sie darauf, dass auch ein hoher Lichtschutzfaktor nicht den ganzen Tag vor der Sonne schützt. -
Duschen Sie nach dem Training lauwarm:
Vermeiden Sie kalte Duschen, da diese Ihren Kreislauf zu stark belasten können. Duschen Sie stattdessen lauwarm, auch das kann Sie erfrischen. -
Versorgen Sie Ihren Körper mit Mineralstoffen:
Ernährung, denn wenn Sie heftig schwitzen, werden wichtige Mineralstoffe aus Ihrem Körper geschwemmt. Um eine Elektrolytstörung zu vermeiden, achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Natrium durch leicht gesalzene Speisen. -
Essen Sie leicht:
Vermeiden Sie schwer verdauliche Mahlzeiten und essen Sie fettarme Lebensmittel mit einem hohen Flüssigkeits- und Mineralstoffgehalt, z. B. Obst, Gemüse und verdünnte Milchprodukte.
Projekt HitzeSchutz – unser Engagement für mehr Gesundheit
Die Audi BKK engagiert sich dafür, pflegebedürftige Menschen vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitze zu schützen. Mit dem Projekt „HitzeSchutz – Gut verpflegt durch die warme Jahreszeit“ unterstützen wir Pflegeeinrichtungen, Angehörige und Pflegekräfte dabei, sich optimal auf hohe Temperaturen vorzubereiten.
Nachhaltige Ernährung
Eine bewusste, klimaangepasste Ernährung spielt eine zentrale Rolle im Hitzeschutz. Deshalb fördern wir den Einsatz regionaler und saisonaler Lebensmittel in Pflegeeinrichtungen. So stärken wir nicht nur die Gesundheit der Pflegebedürftigen und Mitarbeitenden, sondern leisten auch einen Beitrag zum Umweltschutz.
Optimierte Verpflegung
Gemeinsam mit Pflegeeinrichtungen passen wir das Getränke- und Speiseangebot gezielt an die Bedürfnisse der warmen Jahreszeit an. Erfrischende, nährstoffreiche Mahlzeiten und eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung helfen, den Körper bei hohen Temperaturen zu unterstützen.
Schulungen und Infomaterialien
Mit Schulungen und leicht verständlichen Informationsmaterialien sensibilisieren wir Pflegekräfte und Angehörige für die Risiken großer Hitze. So stellen wir sicher, dass frühzeitig die richtigen Maßnahmen ergriffen werden können.
Mehr zum Projekt Hitzeschutz finden Sie durch Klick auf den Link.