Unsere Haut ist ein empfindliches Organ. Schützen wir sie zum Beispiel nicht ausreichend vor der intensiven UV-Strahlung der Sonne, können wir an Hautkrebs erkranken. Pro Jahr erhalten allein in Deutschland mehr als 308.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs – darunter auch junge Betroffene. Die Hautkrebsvorsorge kann Leben retten: Denn wird der Krebs rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen am größten.
Was ist Hautkrebs?
Definition
Unter dem Begriff „Hautkrebs“ fasst die Medizin verschiedene Krebserkrankungen der Haut zusammen. Sie unterscheidet den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und den hellen Hautkrebs. Zu Letzterem zählen das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, auch „weißer Hautkrebs“ genannt. Die Heilungschancen sind im Vergleich zum schwarzen Hautkrebs besser. Dennoch ist die Erkrankung nicht zu unterschätzen.
Was ist ein Melanom?
Hautkrebs ist gefährlich: Der schwarze Hautkrebs – das maligne Melanom – ist dabei die gefährlichste Krebsart. Das Risiko, daran zu erkranken, liegt bei ungefähr 2 Prozent: Das heißt, jeder 50. Mensch in Deutschland erhält in seinem Leben die Diagnose schwarzer Hautkrebs. Es ist die am häufigsten tödlich verlaufende Form des Hautkrebses.
Der helle Hautkrebs kommt deutlich häufiger vor als der schwarze Hautkrebs. In Deutschland werden jährlich etwa 213.000 Menschen mit hellem Hautkrebs diagnostiziert, davon etwa 77 Prozent mit Basalzellkarzinom und 22 Prozent mit Plattenepithelkarzinom. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.
Wie entsteht Hautkrebs?
Eine intensive UV-Strahlung kann in den Hautzellen das Erbgut (die DNA) schädigen und somit Krebs verursachen. Kleinere Schäden kann das körpereigene DNA-Reparatursystemen selbst heilen. Aber sonnen wir uns zu intensiv, zu lange und bekommen zusätzlich einen Sonnenbrand, dann sind die natürlichen Reparatursysteme überlastet. Die Folge: Die DNA erleidet dauerhafte Schäden. Die Zellen mit geschädigter DNA können sich zu Krebszellen wandeln.
Hautkrebs vorbeugen
Damit sich erst gar nicht ein Hautkrebs entwickelt, kann man selbst einiges zur Hautkrebsvorbeugung tun:
Was Sie selbst zur Vorbeugung tun können
- Sonnenbäder reduzieren: Am besten verzichten Sie auf ausgedehnte Sonnenbäder.
- Haut eincremen: Cremen Sie Ihre Haut immer großzügig mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor ein. Erwachsene sollten zum Eincremen für den gesamten Körper rund 30 bis 40 Milliliter Lotion auftragen. Als Faustregel gilt: Je heller der Hauttyp, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein. Auch wasserfeste Sonnencreme alle 2 Stunden erneut auftragen.
- Sonnenschutz: Achten Sie auch schon im März und April auf ausreichenden Sonnenschutz.
- Auf Kleidung achten: Am besten schützt Kleidung vor der UV-Strahlung. Kopfbedeckung und Sonnenbrille nicht vergessen.
- Säuglinge und Kleinkinder schützen: Sie sollten nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Ihre empfindliche Haut wird am besten durch Kleidung geschützt.
- Kein Solarium: Verzichten Sie Ihrer Haut zuliebe am besten auf Besuche im Solarium.
- Regelmäßiger Hautcheck wichtig: Jährlich zum Hautarzt gehen und auf Veränderungen, zum Beispiel von Muttermalen, achten. Angeborene Muttermale können entarten und ein Risikofaktor für das maligne Melanom sein.
Wie erkenne ich Hautkrebs?
Sie selbst können regelmäßig ihre Haut auf Veränderungen untersuchen, denn Hautkrebs und seine Vorstufen sind sicht-, tast- und mitunter auch spürbar. Auf diese Weise entdecken Sie selbst frühzeitig, ob sich neue Hautveränderungen ergeben haben oder vorhandene Pigmentmale, umgangssprachlich auch „Muttermale“ oder „Leberflecke“ genannt, gewachsen sind. Denn verändert sich ein über Jahre gleich gebliebener Leberfleck oder kommen neue Leberflecke hinzu, empfiehlt es sich, diese untersuchen zu lassen.
Symptome – Anzeichen für Hautkrebs
Wie sieht Hautkrebs aus? Worauf muss ich achten? Es gibt die sogenannte ABCDE-Regel, die dabei hilft, einen Leberfleck richtig einzuschätzen. Wenn mindestens eines der Merkmale zutrifft, sollten Sie zeitnah zur Hautärztin oder zum Hautarzt gehen.
Anfangsstadium des schwarzen Hautkrebses
Auf jeden Fall sollten Sie die Praxis aufsuchen, wenn
- ein vorhandener Leberfleck seine Größe, Form oder Farbe ändert,
- ein Muttermal zu jucken oder zu bluten beginnt.
Schwarzer Hautkrebs und seine Symptome – die ABCDE-Regel
- A wie Asymmetrie: Ein dunkler Hautfleck ist nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich.
- B wie Begrenzung: Die Konturen eines dunklen Hautflecks sind unscharf oder wachsen ausgefranst in den gesunden Hautbereich.
- C wie Colour (engl. Farbe): Der Hautfleck enthält graue, schwarze oder rosa Punkte. Auch Krusten sind verdächtig.
- D wie Durchmesser: Ist ein Mal im Durchmesser größer als 5 Millimeter oder hat die Form einer Halbkugel, sollte ein Hautarzt oder eine -ärztin es untersuchen. Wichtig: Es gibt auch Melanome, die kleiner als 5 Millimeter sind.
- E wie Erhabenheit: Male, die sich mehr als einen Millimeter über die Hautoberfläche erheben und sich rau anfühlen oder schuppen, sind verdächtig.
Hautkrebsvorsorge
Eine sehr wichtige Rolle im Kampf gegen den Hautkrebs spielt die Hautkrebsvorsorge, sprich die Früherkennung von bösartigen Hautveränderungen.
Die beste Vorbeugung gegen Hautkrebs oder auch anderen Krebsarten ist der gesunde Lebensstil.
Dazu gehört:
- speziell bei Hautkrebs: sich ausreichend vor UV-Strahlung zu schützen
- das Hautscreening bei der Ärztin oder dem Arzt
- der eigene Hautcheck
Es gibt allerdings auch Risikofaktoren, die eine Krebserkrankung begünstigen, die wir mit einer gesunden Lebensweise nicht beeinflussen können, zum Beispiel bestimmte genetische Voraussetzungen.
Daher sind die Hautkrebsfrüherkennung mit dem Hautkrebsscreening so wichtig. Sie haben das Ziel, eine Krebserkrankung früh zu entdecken und zu behandeln. Denn frühe Stadien lassen sich schonend und erfolgreicher therapieren als ein bereits weit fortgeschrittener Krebs, der vielleicht schon Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet hat.
Hautkrebsscreening
Das Hautkrebsscreening, das in der Arztpraxis vorgenommen wird, ist völlig schmerzfrei. Hausärzte und Hausärztinnen mit einer Zusatzausbildung führen diese Art von Hautscreenings durch, ebenso Hautärzte und Hautärztinnen. Auch wenn Ihre Haut am gesamten Körper unter die Lupe genommen wird, muss Ihnen die Untersuchung nicht peinlich sein. Das Hautscreening ist eine Routinekontrolle in der Praxis und wird sehr häufig vorgenommen.
Hautkrebsvorsorge und ihr Ablauf
1. Befragung zur Krankengeschichte und Beratung
Zunächst führen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein kurzes Gespräch. Sie erhalten Informationen über mögliche Ursachen von Hautkrebs und wie Sie sich davor schützen können. Auch nach eigenen Beobachtungen wird gefragt: Haben Sie ein neues Muttermal entdeckt? Hat sich Ihre Haut an einer Stelle auffällig verändert? Scheuen Sie sich nicht und fragen Sie ruhig nach, wenn Sie etwas beunruhigt.
2. Untersuchung der gesamten Körperoberfläche
Anschließend untersucht der Arzt oder die Ärztin Ihre Haut am ganzen Körper einschließlich der Kopfhaut. Für das Hautkrebsscreening werden keine speziellen Instrumente eingesetzt, nur eine helle Lampe, vielleicht eine Lupe und das geschulte Auge. Die Untersuchung ist komplett schmerzfrei.
3. Was passiert, wenn der Befund beim Hautkrebsscreening positiv ist?
Haben Sie das Hautkrebsscreening in Ihrer Hausarztpraxis machen lassen und besteht ein Verdacht, dass Sie Hautkrebs haben könnten, erhalten Sie eine Überweisung zu einer dermatologischen Fachpraxis. Dort wird das Hautkrebsscreening wiederholt. Bei 80 von 100 Verdachtsfällen stellt sich heraus, dass es kein Krebs ist.
Zeigt sich allerdings, dass es Krebs sein könnte, entnimmt der Dermatologe oder die Dermatologin eine Gewebeprobe und gibt sie in ein Labor. Ist es Hautkrebs, wird die weitere Therapie mit Ihnen besprochen.
Hautscreening – wie oft sollte es erfolgen?
Die Hautkrebsfrüherkennung mithilfe des Hautscreenings bei einem Arzt oder einer Ärztin sollte ab einem gewissen Alter regelmäßig erfolgen, um so früh wie möglich krankhafte Hautveränderungen zu erkennen.
Hautkrebsscreening – ab wann ist es sinnvoll?
Die Audi BKK übernimmt die Kosten für ein Hautkrebsscreening für Versicherte ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre. Darüber hinaus bietet sie eine kostenfreie Extraleistung an, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen hinaus geht:
Auch Versicherte ab 15 Jahren können bereits alle zwei Jahre bei teilnehmenden Leistungserbringern zum Hautkrebsscreening gehen. Der Grund: Hautkrebs wird auch schon in jungen Jahren diagnostiziert.
Hautkrebsscreening und die Kosten
Sie müssen sich keine Sorgen machen: Die Audi BKK trägt im Rahmen der Vorsorge die Kosten für Ihr Hautkrebsscreening. Wenn Sie außerhalb des Screenings verdächtige Muttermale entdecken, können Sie jederzeit in die Arztpraxis gehen, sich Rat holen und sich untersuchen lassen. Warten Sie nicht bis zum nächsten Screening, sondern lassen Sie Ihre Haut untersuchen. Umso schneller haben Sie Gewissheit.
Ihre Vorteile zur Audi BKK Hautkrebs-Vorsorge
Die Behandlung von Hautkrebs
Je nach Ihrer persönlichen Diagnose wird die Behandlung auf Sie abgestimmt. Im besten Fall wird der Hautkrebs dauerhaft geheilt. Wird ein Hautkrebs nicht behandelt, kann er sogar zum Tod führen.
Die Therapiearten:
- Bei der kurativen Therapie wird der Tumor – wenn nötig auch Tochtergeschwülste – vollständig entfernt oder vernichtet, zum Beispiel durch eine Operation. Das Tumorgewebe wird je nach Hautkrebsart mit einem Sicherheitsabstand entfernt.
- Können bei der Operation nicht alle Krebszellen entfernt werden oder besteht aufgrund der Größe und Eindringtiefe des Hautkrebses ein erhöhtes Rückfallrisiko, schließt sich häufig eine medikamentöse Therapie an. Diese besteht heutzutage überwiegend aus Medikamenten, die das Immunsystem anregen (Immuntherapie).
- Mitunter wird auch eine Strahlentherapie verordnet, die die Hautkrebszellen abtöten soll.
- Bei der Immuntherapie wird die körpereigene Abwehr genutzt, um den Hautkrebs zu behandeln. Dafür setzen Ärztinnen und Ärzte spezielle Antikörper (Immun-Checkpoint-Hemmer) ein.
- Die sogenannte biologisch zielgerichtete Krebstherapie greift mit Medikamenten in den Stoffwechsel der Hautkrebszellen ein und versucht, sie auf diesem Weg zu zerstören oder ihr Wachstum zu verlangsamen.
- Kann der Krebs nicht mehr geheilt werden, greift die palliative Medizin. Sie versucht, den Tumor möglichst lange zu kontrollieren und die Lebensqualität zu erhalten.